Die Menschheit muss sich konstituieren, wenn sie ihre Geschicke bestimmen will. Die Bedrohungen der Menschheit sind global. Nur wenn die Menschheit geeint ist, kann sie global ihre Stimme erheben, kann sie Einfluss nehmen.
Die Nationen vertreten nur ihre eigenen nationalen Interessen. Auch in der europäischen Union:h darum wird sie scheitern. Auch die Menschheit kann scheitern. Die Evolution ist gnadenlos.
Die Menschheit verbraucht seit Jahrzehnten mehr Ressourcen, als die Erde verkraftet. Ohne eine globale Neuorientierung wird die Menschheit letztlich nicht überleben können. Wir leiden unter Machtmissbrauch, Gewalt und Kriegen, Wachstumswahn, Umweltzerstörung, und Klimawandel, der Armut vieler und dem unermesslichem Reichtum einiger. Wir müssen uns befreien. Sind die globalen Wachstums- und Finanzkrisen unser Schicksal oder unsere Chance?
Wir brauchen keine egoistischen Machteliten, sondern eine weltweite Kooperation, eine am Gemeinwohl orientierte Weltwirtschaft und globale demokratische Strukturen, um die notwendigen Entscheidungen zu treffen. Nur eine globale Neuorientierung kann die globalen Probleme lösen. Es geht um die demokratische und soziale Globalisierung, um Hoffnung und Frieden.
In Sachen Klimawandel scheinen die Messen gelesen. Alle Wissenschaftler, alle Regierungen, alle Menschen wissen um die Gefahren. Der CO2-Ausstoß steigt jedoch weiter. Der Vertrag der Weltklimakonferenz von Paris kommt zu spät und gibt lediglich Anlass zur Hoffnung auf zukünftiges Handeln. Das Klima wird sich massiv verändern. Dies wird weltweit zu verheerenden Katastrophen führen, auf die sich die Menschheit einstellen muss. Das zur Jahrtausendwende angestrebte Klimaschutzziel von nur zwei Grad Erwärmung dürfte wohl verfehlt werden.
Im Weltklimabericht werden mittlerweile steigende Temperaturen um vier Grad oder mehr gegenüber den vorindustriellen Werten befürchtet. Damit sind viele menschliche Aktivitäten und die globale Nahrungssicherheit gefährdet. Zudem muss mit einem substanziellen Aussterben von Arten und der Flucht von hunderten Millionen überwiegend armer Menschen gerechnet werden.
Die weltweit verfügbaren Waffen und Kampfstoffe sind in der Lage die Menschheit zu vernichten und unseren Planeten zu verheeren. Diese Kampfmittel entgleiten zunehmend der nationalen und internationalen Kontrolle. In der Vergangenheit wurden sie teilweise völlig verantwortungslos vor allem in küstennahe Meeresregionen entsorgt. Vor allem chemische und biologische Kampfstoffe geraten so unkontrolliert in die Umwelt. Hinzu kommen weltweit Millionen von Landminen, die nicht oder nur unzureichend entsorgt wurden.
Die Meere sind voller Kunststoffmüll. Millionen Tonnen Plastik schwimmen in den Ozeanen. Tiere sterben daran. Die alten Tüten, Flaschen und Verpackungen töten Vögel und Fische. Am Ende landet das Plastik, zu unsichtbaren Teilchen zerrieben, in unserem Essen. Die Menge, die jährlich dazukommt, wächst. Plastik ist extrem beständig und kann über Jahrzehnte, teils über Jahrhunderte in der Umwelt verbleiben. Jedes Jahr gelangen Millionen Tonnen solcher Abfälle in die Gewässer. Vom Nord- bis zum Südpol finden sich Rückstände in mittlerweile allen Flüssen, Meeren und an vielen Küsten und Stränden.
Ein Endlager für hoch radioaktive Abfälle ist weltweit nicht oder nur unzureichend vorhanden. Nicht einmal ausreichend sichere Standorte sind gefunden. Ausgediente oder auch havarierte Atomkraftwerke wurden nicht entsorgt, bestenfalls abgebaut und zwischengelagert. Die Finanzierung der Beseitigung des Atommülls ist nicht gesichert, weil angesichts der Gefahren niemand die Höhe der Kosten kennt. Der Atommüll der ehemaligen Sowjetunion wurde zum Teil im Eismeer entsorgt. Die Ukraine ist nicht in der Lage die Kosten für die dauerhafte Sicherung des havarierten Kraftwerksblockes in Tschernobyl aufzubringen. Japan ist mit den Folgen des verstrahlten Reaktors in Fukushima hoffnungslos überfordert.
Nur der Mensch gefährdet unsere natürliche Umwelt und die Menschheit. Nur er kann durch globales Handeln (vielleicht) noch Rettung bringen. Die gegenwärtig zu beobachtende Hilflosigkeit der internationalen Staatengemeinschaft in den existenziellen Fragen zum Klima- und Umweltschutz offenbaren in zunehmendem Maße die Schwächen der gegenwärtigen Ordnung und deren Folgen.
Die nachfolgenden Generationen benötigen dringend Alternativen, Antworten auf die großen Krisen der Menschheit. Es gibt eine natürliche Daseinsordnung: Allen gehört alles und alle Produkte und Güter werden gemeinschaftlich erarbeitet. So oder so ähnlich waren viele Naturvölker organisiert, wenn genug für alle da war. Ansonsten gilt das Gesetz des Stärkeren. In der Zukunft geht es um den Weg der Vernunft zu mehr Gemeinwohl, eine am Gemeinwohl orientierte Weltwirtschaft, um die demokratische und soziale Globalisierung, um Hoffnung und Frieden.
Das Ende des globalen Wachstums ist unvermeidlich und vielfach bereits überschritten. Der weltweite Wettbewerb muss sein Wesen grundlegend verändern. Die Digitalisierung des Lebens geht weiter und erreicht den Kern der industriell geprägten Weltwirtschaft. Fast im Jahresrhythmus werden neue Schlüsselindustrien geboren oder alte vernichtet. Durch die intelligenten Technologien wird sich die internationale Arbeitsteilung neu sortieren. Die Einwohner der Industrieländer gehören global gesehen zu den Reichen. Wenn die Armen zu Hause immer weniger Perspektiven für sich sehen, dann werden sie zu den Reichen gehen. Das sollte Grund genug sein, sich um gerechtere Lebensverhältnisse zu bemühen.
Gestehen wir dem Rest der Erdbevölkerung gleiche Lebensbedingungen zu? Wenn wir dies nicht tun, müssen wir sie mit Gewalt an der Nachahmung unserer Wirtschafts- und Lebensweise hindern, weil die Ressourcen nicht ausreichen und wir sonst untergehen. Alle Menschen müssen sich also umstellen. Kants Idee des ewigen Friedens fordert globale Gerechtigkeit, indem die Erde unter der sich erneuernden Menschheit, die ihre gemeinsamen Eigentümer sind, gerecht zu teilen ist. Ewiger Friede heißt universelles Gemeingut. In allen Kulturen wird sein Gedanke der Weltgesellschaft als Eigentümergemeinschaft in Variationen gedacht.
In der weltweiten Konkurrenz des Eigennutzes, die in Wirklichkeit nur einigen wenigen Privilegierten dient, droht die alte Sprache von Gemeinschaft, Bescheidenheit, Besonnenheit und Kompromiss unterzugehen. Wird die "Gesellschaft der Nationen" den Frieden nicht erlangen, wird der Planet zum Friedhof der Menschheit. Wir brauchen eine sinnvolle und langfristige Zielsetzung für die Politik. Sie muss sowohl eine internationale Friedenspolitik als auch eine ökologisch begründete Überlebensstrategie im planetarischen Maßstab enthalten.
Gerade jetzt, wo der Terror vor keiner Grenze halt macht ist es dringender denn je, an die Kraft der Vernunft zu glauben, um Kants Projekt nicht aus dem Auge zu verlieren. Sollen wir wirklich die neoliberale Mär glauben, dass unser Reichtum irgendwann allen gleichmäßig zugutekommt? Ist dieses neoliberale Versprechen nicht längst widerlegt? Kant beharrt auf dem Universalismus der Rechte. Menschenrechte und Menschenwürde sollten irgendwann überall gelten, auf der ganzen Welt.
An der Idee des ewigen Friedens müssen wir uns gemeinsam orientieren, wenn wir nicht in einer planetarischen Katastrophe, in Krieg und Terror enden wollen. Ewiger Frieden bedeutet, dass wir die Erde unter all ihren Bewohnern gerecht teilen, heißt also die Erde als universelles Gemeingut. Globale Bedrohungen und globales Unrecht verheißen der Menschheit derzeit eine apokalyptische Zukunft. Die Regierungen der Nationen und Völker vertreten auch in der Europäischen Union (EU) oder den Vereinten Nationen (UN) letztlich nur nationale Interessen. Sie konkurrieren wirtschaftlich, sozial und zum Teil auch militärisch.
Eine global verfasste Menschheit als Entscheidungsgremium existiert nicht. Niemand begehrt wirksam gegen globales Unrecht auf. Dies kann sich eines Tages in nicht mehr zu kontrollierende Gewalt entladen. Wenn wir uns den Ressourcen der Erde und den natürlichen Prozessen unserer Umwelt nicht anpassen, werden wir sterben. Es zeichnen sich bereits große Herausforderungen und Krisen ab, die die globale Ordnung oder gar die Menschheit gefährden und für die in dem gegenwärtigen politisch, systemischen Rahmen erkennbar keine Lösung gefunden werden kann.
Wir befinden uns nicht erst seit kurzem in einem Kampf ums Überleben, sondern unterliegen permanent der natürlichen Auslese. Die Mehrheit der Menschen auf unserem Planeten ist ohne sozialen Schutz. Die Verwirklichung des grundlegenden Menschenrechts auf soziale Sicherheit ist für den größten Teil der Weltbevölkerung kaum mehr als ein Traum. Nicht zuletzt sozialistische Staaten haben die Macht und nicht den Menschen im Fokus. Auch die Reichen und Mächtigen sind aber vor den Risiken unserer Zivilisation nicht sicher.
Die Schwächen und Probleme der heutigen globalen Gesellschaft zeigen sich in den durch sie bereits verursachten Krisen. Soziales Unrecht gefährdet den Zusammenhalt der Menschheit. In der bestehenden Ordnung übernimmt niemand Verantwortung für unser aller Leben oder für den Planeten. Niemand kann die globalen Probleme lösen. Die Welt gerät immer mehr aus den Fugen. Die Gestaltung des Lebens beschränkt sich in der Vereinzelung häufig auf Frust und Teilnahmslosigkeit.
Bedroht sind die gesamten Lebensgrundlagen der wachsenden Weltbevölkerung: Böden, Wasser, Lebensräume. Die Wirtschaft soll unsere Umwelt reparieren oder erhalten und sie nicht zerstören. Die Menschen sollen nicht auf wirtschaftliche Tauglichkeit beschränkt sein. Sie sollen sich und ihren Kindern helfen, ihre Neigungen und Talente zu entdecken, zu entwickeln. Ihnen allen soll eine dauerhafte, lebenswerte Zukunft in Würde ermöglicht werden.
Benachteiligung und Diskriminierung beginnen heutzutage mit den ungleichen Chancen bei der Geburt und sind Machtinstrumente, wie beispielsweise auch das Kastensystem in Indien. Armut und Elend sind Symptome einer ungerechten Gesellschaft. Die Rechte auf Leben, Würde, Nahrung und Unterkunft, medizinische Versorgung und Bildung sind dem Menschen angeborene Rechte. Diese dürfen unter keinen Umständen eingeschränkt werden. Dem unbedingten Menschenrecht auf Leben entspricht auch ein bedingungsloses Recht auf notwendiges Einkommen und Grundversorgung. Dies wird den Menschen mit dem Hinweis auf ihre Verpflichtung zur nicht immer möglichen Selbstversorgung größtenteils vorenthalten.
Warum gehören natürliche Ressourcen und riesige, nicht selbst erarbeitete Vermögen einzelnen Personen? Warum gibt es neben unermesslichem Reichtum, unbegreifliche Armut und hungernde Kinder? Viele Millionen Kinder leiden permanent an Hunger und sterben schließlich daran. Wir sehen heute deutlich die Folgen der weltweiten Staatsverschuldung. Wir leben mit den Wirkungen des Wachstums in der Konsumgesellschaft, mit multinationalen Konzernen. Aber was bedeutet Wachstum für uns, für unsere Umwelt und für die Zukunft unserer Kinder? Ist dies der Wohlstand, der uns allen versprochen wurde?
Warum sind Schulen und Universitäten nicht darauf ausgerichtet die Tugenden und Talente des Menschen zu fördern, sondern vor allem ihre wirtschaftliche Verwendungsmöglichkeit zu stärken? Warum warten wir tatenlos auf die katastrophalen Folgen einer Klimakatastrophe? Warum wissen wir nicht mehr, was wir in den industriell gefertigten Lebensmitteln zu uns nehmen? Warum müssen viele von uns fürchten, dass alles was wir tun, ausgespäht und kontrolliert wird?
Warum sind einige wenige Menschen - oft auch ohne ihr Zutun - enorm reich und werden immer reicher? Warum sind sehr viele andere Menschen trotz hoher Arbeitsbelastung oder Leistungsbereitschaft sehr arm und ohne Perspektive? Warum wurden sozialistische Ideale unterdrückt und der Macht geopfert?
Wir alle haben allein keine Macht, die Welt zu verändern. Nur wenn sich die Menschheit aus ihrer Lethargie löst, sich befreit und auf die Vernunft besinnt, können die Probleme bewältigt werden. Jeder Mensch auf unserem Planeten müsste die gleichen Rechte haben, nur so wird er auch bereit sein, die gleiche Verantwortung zu tragen. Wir brauchen also vordringlich eine globale, demokratische Ordnung. Alles wird vergeblich sein, wenn der Mensch von Natur aus schlecht ist: egoistisch, gewalttätig, gierig und machthungrig.
Egoisten sind wie hilflose Kinder. Sie müssen lernen, müssen zur Vernunft kommen. Es ist wohl nicht alles gut, was im Menschen steckt, aber auch nicht alles schlecht. Beides ist möglich, nichts zwangsläufig. Der Mensch kann sich auch entwickeln. Falls der Mensch wirklich schlecht sein sollte, dann muss man ihn beherrschen, wie ein wildes Tier dressieren und einsperren. Dann stellt sich lediglich die Frage danach wer Dompteur spielt. Aber wenn der Mensch ein lebendiges Wesen ist, das flexibel auf seine Umgebung reagiert, dann könnte auch ein System funktionieren, das auf Freiheit und Verantwortung des Einzelnen für sich selbst, beruht.
Die Hoffnung ist die Vernunft und die Verantwortung. Wenn die Lebensumstände den Menschen in der Vergangenheit wohl unstrittig verändern konnten, dann ist der Mensch nicht festgelegt, dann besteht Hoffnung. Hoffnung auf den Wandel, auf die Befreiung von politischem und sozialem Unrecht sowie auf eine gerechte, neue Welt. Wenn der Mensch bei seiner Geburt die Erde inklusive ihrer Schätze vergeben und verteilt vorfindet, kann er dies nicht als gerecht empfinden.
Die ganze Erde ist als Erbteil der gesamten, sich erneuernden Menschheit anzusehen. Der Verbrauch der Ressourcen und der Schutz der natürlichen Umwelt orientiert sich nicht an dem Recht der nachfolgenden Generationen auf nachhaltigen Umgang mit den Grundlagen auch ihres Lebens. Das Gemeinwohl bringt auch dem Egoisten den größten Ertrag. Wenn es um Glück und Zufriedenheit oder den Sinn des Lebens geht, sind Macht und Reichtum ohnehin eine schlechte Wahl. Nur in der mitfühlenden Interaktion können wir gemeinsam mit anderen Menschen unser Glück finden. Dies würde letztlich auch jedem Leben seinen Sinn geben. Am Ende bietet die Auswahl von Links die Möglichkeit Aussagen zu überprüfen und Inhalte zu vertiefen.
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