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Nur Globale Kooperation kann die Menschheit retten

Wir brauchen ein System in dem alle frei und gleichberechtigt sind. Eine Welt, die sich immer weiter vernetzt und in der Ländergrenzen verschmelzen. Wenn wir nicht die Übersicht über alle planetarischen Ressourcen behalten und den Planeten als ein synergetisches Ganzes verstehen, schränken wir unsere Möglichkeiten ein. Bedauerlicherweise ist die Welt heute durch profitorientierten Konkurrenzkampf, nationalistische Selbstidentifikation geteilt.


Die Erde ist ein unteilbares Ganzes, ein lebendiger Organismus, auf dem sich unzählige Lebensformen tummeln, die alle zusammen in einer großen Gemeinschaft leben. In einer solchen Welt müssten die Ressourcen des Planeten im Grundsatz allen Menschen gemeinsam zustehen. Ausgangspunkt jeglicher Überlegungen zur Neuorientierung muss unser Planet, die Erde sein.


Der Grund und Boden sowie die ''Schätze des Bodens'' sind Grundlagen des Lebens aller Menschen und im Grunde ein Geschenk an die Menschheit als Ganzes. Sie sind derzeit jedoch größtenteils Privateigentum und damit nicht mehr für die Allgemeinheit verfügbar sowie durch übermäßige Ausbeutung und Vergiftung massiv bedroht.


Seit es mächtige Herrscher auf unserem Planeten gibt, wird willkürlich Land an deren Vasallen verteilt, kommen immer weniger Menschen in den Genuss dieses Geschenks. Dies gilt auch für Reichtum oder Gewalt. Naturschutz und Wirtschaft dürfen nicht mehr Gegensätze darstellen. Boden ist nicht durch menschliche Leistung entstanden und auch nicht vermehrbar. Das Naturgut Boden ist das bedeutendste Monopolgut. Aufgrund dieser Erkenntnis hat es immer wieder Reformbewegungen gegeben, die zu Recht das gleiche Anrecht aller Menschen am Boden reklamierten. Diese natürlichen Ressourcen sollten daher der Weltgemeinschaft insgesamt gehören (Gemeingut). Dies sind vor allem der Boden, das Wasser und die Bodenschätze.


Leben muss aber auf der Erde auch der, der aus der Nutzung der natürlichen Ressourcen keinen geldwerten Vorteil zieht. Schließlich haben auch diejenigen ein selbstverständliches Daseinsrecht, die zur Ressourcennutzung gar nicht in der Lage sind. Sie alle müssen befürchten, durch die ökonomisch Tüchtigen an den Rand der Gesellschaft gedrängt zu werden. An Stelle von Steuern müssten die Inhaber der Nutzungsrechte die ökonomischen Vorteile, die in den Schürfrechten oder im Pachtzins ihren Ausdruck finden, an die Gemeinschaft abführen. Dann neidet niemand mehr dem anderen seinen Besitz.


Auch der Nachlass vorheriger Generationen muss im Grundsatz allen Menschen gemeinsam zustehen, weil niemand Verdienst daran erworben hat. Noch nie waren die Privatvermögen so groß wie heute. So wie das Vermögen wird auch das Erben extrem ungerecht verteilt sein. Die eine Hälfte der Menschen wird voraussichtlich gar nichts erben. Der Anteil der Reichen, die ihr Vermögen schon selbst geerbt haben, ist jedoch besonders groß.


So wie das Vermögen ist auch das Erben extrem ungerecht verteilt. Die eine Hälfte der Menschen wird voraussichtlich gar nichts erben. Der Anteil der Reichen, die ihr Vermögen schon selbst geerbt haben, ist jedoch besonders groß. Durch eine weltweite Änderung der Erbschaftsregelungen stünden ohne Enteignungen genügend Ressourcen für eine Neuorientierung zur Verfügung. Florenz war im 15. Jahrhundert das Zentrum des Handels und des Finanzwesens. Mächtige Familien beherrschten die Metropole, häuften Reichtümer an. Heute ist vom einstigen Glanz nur noch das architektonische und kulturelle Erbe übrig, das jedes Jahr Millionen Besucher anzieht. Doch noch etwas hatte Bestand: Die reichsten Familien von Florenz sind heute noch die gleichen, wie vor 600 Jahren.

Während derzeit ein Teil der Gesellschaft ohne eigene Anstrengung zunehmend ererbten Wohlstand genießt, geht der andere Teil leer aus. So wird die Spaltung der Gesellschaft zementiert. Dabei schaffen es nicht die Besten nach oben, sondern die mit den reichsten Eltern. Milliardenerben und Familiendynastien würden ohne Erbschaft der Vergangenheit angehören. Innerhalb weniger Generationen könnten große Vermögen und der Grund und Boden dem Gemeinwohl dienen.

Dies Vermögen müsste dann aber auch tatsächlich gemeinsam, demokratisch verwaltet werden.


Die Begründung für die leistungslose Übertragung von Vermögenswerten an Familienangehörige kann nicht überzeugen. Die Erblasser wollen gefühlsmäßig ihre Nachfahren bedenken. Sie sind auch die Einzigen, denen man ein moralisches Recht, Verfügungen für ihr Vermögen zu treffen, nur schwer absprechen kann. Deshalb sollte ihnen zugestanden werden, innerhalb von Höchstbeträgen ausreichende Vorsorge für ihre direkten Nachfahren zu treffen. Die Erben jedoch haben keine Legitimation, aus der sie besondere, moralische Rechte ableiten können. Zur eigenen Geburt haben sie selbst nichts beigetragen. Nicht selten erweisen sich Erben als ungeeignet, die Erwartungen der Erblasser zu erfüllen oder der Zuwendung moralisch gerecht zu werden.


Eine tätige Nachfolge im Familienbetrieb ist auch ohne Eigentumsübertragung sicher eine bessere Regelung für eine sinnvolle Übergabe eines Lebenswerkes. Hier muss sich der Nachfolger bereits im Voraus bewähren. Auch für die Entwicklung des eigenen Selbst ist schon die Aussicht auf ein großes Erbe oft hinderlich. Der drohende Verlust von Arbeitsplätzen ist ein Scheinargument. Wenn die Unternehmensanteile an die Gemeinschaft fallen, kann jeder Manager das Unternehmen weiterführen. Kleine Unternehmen unterhalb der Freibeträge können weiter an Erben übertragen werden. Die Zeiten multinationaler Konzerne in privater Hand wären jedoch begrenzt.


Wenn die Einnahmen aus dem Gemeingut die Steuern ersetzen, ist eine Begrenzung der Einkommen und der Vermögen sicherzustellen. Dies geschieht am Besten durch gesetzliche Bandbreiten und obligatorische Abschöpfung von Nachlässen oberhalb festzulegender Obergrenzen. Jeder Nachlass, jede Nutzung, jeder Nießbrauch oder jeder Verbrauch von Gemeingut ist abzurechnen. Die Einnahmen aus dem Gemeingut stehen aus Gründen der Chancengleichheit anteilig allen Menschen zu. Sie können vorrangig vor Steuern zur Finanzierung der Infrastruktur und der Grundversorgung dienen. Diese Einnahmen sollen entsprechend der Bevölkerungszahl der kommunalen Basis zufließen. Diese führen einen festen Prozentsatz ihrer Einnahmen (z. B. der Zehnte) an die nächst höhere Ebene ab. Alle anderen unteren Ebenen verfahren ebenso. Die Einnahmen aus dem Gemeingut bilden so anstatt der Steuern den Grundstock der öffentlichen Mittel. Aus diesen Mitteln ist zusammen mit möglicherweise zusätzlich notwendigen Verbrauchsabgaben zunächst die existenzielle Grundsicherung sicherzustellen. Dies geschieht in Form eines bedingungslosen Grundeinkommens und einer staatlich garantierten Grundversorgung. Die Kürzung, Aussetzung oder Streichung von Finanzzuweisungen können aber auch als Instrumente zur Durchsetzung von Mehrheitsentscheidungen der Menschheit dienen. Gewalttätige Auseinandersetzungen wären unnötig, könnten verboten und geächtet werden.


Die Wirtschaft kann vor allem durch Gemeinschaftsunternehmen, sogenannten Bürgergesellschaften (BG), und kleineren Privatunternehmen organisiert werden. Diese BG's sind dem Gemeinwohl verpflichtet. Ihnen obliegt vor allem die Grundversorgung der Menschen innerhalb der Gemeinschaften. Träger sind die Gemeinschaften, die die Aufsichtsräte wählen. Diese wählen und kontrollieren zusammen mit den Belegschaften die Vorstände.


Zinsen spielen in unserer Wirtschaft eine entscheidende Rolle. In jeder Preiskalkulation finden sich gezahlte, noch zu zahlende oder entgangene Zinsen. Sie gehen in die Preise ein und sind vom Verbraucher zu zahlen. Ein anschauliches und beeindruckendes Beispiel hierfür ist die Berechnung einer Wohnungsmiete. Hier sind die Zinsen der mit Abstand größte Anteil, egal ob der Vermieter verschuldet ist oder nicht. Der Wertverfall und die Instandhaltungskosten spielen kaum eine Rolle. Die Spekulation treibt Mieten und Preise zusätzlich.


Die weitgehende Freihaltung des Produktionsprozesses von Zinsen, Steuern und Abgaben erhöht die Rentabilität des Faktors Arbeit sowie die Produktivität der Gesamtwirtschaft und senkt insgesamt die Preise. Die Spekulanten auf den internationalen Finanzmärkten könnten keine rentierlichen Finanzvermögen mehr ansammeln, wodurch der Spekulation der Nährboden entzogen wäre. Kreditfinanzierte Spekulation ist nicht möglich, wenn nur öffentliche oder produktive Geldanlagen steuerlich begünstigt wären. Vor allem die Banken verdienen bisher an den Zinsen, aber auch an der Spekulation.


Das Recht auf eine angemessene Wohnung sollte zur Grundversorgung jedes Menschen gehören. Dies wäre vor dem Hintergrund öffentlichen Eigentums an Grund und Boden sowie zinsloser, öffentlicher Kredite auch kein Problem. Wohnimmobilien sollten nicht vererbt oder verschenkt werden können. Sie sind nach dem Tod des Eigentümers als Grundversorgung in Gemeineigentum zu überführen. Es kann jedoch aus dem Wohneigentum ein Wohnrecht separiert und vererbt, aber nicht veräußert werden. Vor allem der Spekulation mit Wohneigentum ist so ein Riegel vorzuschieben.

Langfristig würde durch vorstehende Reformen eine völlig neue Ausrichtung der wirtschaftlichen Aktivitäten einsetzen. Die zins- und steuerinduzierten Kosten in den Preisen gingen deutlich zurück. Angesichts der Preisstabilität und des fehlenden Zwangs zur Kapitalverzinsung ist auch bei sinkendem Bevölkerungswachstum eine bedarfsdeckende Gleichgewichtswirtschaft möglich.


Die nachfolgenden Generationen benötigen dringend Alternativen, Antworten auf die großen Krisen der Menschheit. Es gibt eine natürliche Daseinsordnung: Allen gehört alles und alle Produkte und Güter werden gemeinschaftlich erarbeitet. So oder so ähnlich waren viele Naturvölker organisiert, wenn genug für alle da war. Ansonsten gilt das Gesetz des Stärkeren. In der Zukunft geht es um den Weg der Vernunft zu mehr Gemeinwohl, eine am Gemeinwohl orientierte Weltwirtschaft, um die demokratische und soziale Globalisierung, um Hoffnung und Frieden.


Das Ende des globalen Wachstums ist unvermeidlich und vielfach bereits überschritten. Der weltweite Wettbewerb muss sein Wesen grundlegend verändern. Die Digitalisierung des Lebens geht weiter und erreicht den Kern der industriell geprägten Weltwirtschaft. Fast im Jahresrhythmus werden neue Schlüsselindustrien geboren oder alte vernichtet. Durch die intelligenten Technologien wird sich die internationale Arbeitsteilung neu sortieren.


Die Einwohner der Industrieländer gehören global gesehen zu den Reichen. Wenn die Armen zu Hause immer weniger Perspektiven für sich sehen, dann werden sie zu den Reichen gehen. Das sollte Grund genug sein, sich um gerechtere Lebensverhältnisse zu bemühen. Gestehen wir dem Rest der Erdbevölkerung gleiche Lebensbedingungen zu? Wenn wir dies nicht tun, müssen wir sie mit Gewalt an der Nachahmung unserer Wirtschafts- und Lebensweise hindern, weil die Ressourcen nicht ausreichen und wir sonst untergehen. Alle Menschen müssen sich also umstellen.


Kants Idee des ewigen Friedens fordert globale Gerechtigkeit, indem die Erde unter der sich erneuernden Menschheit, die ihre gemeinsamen Eigentümer sind, gerecht zu teilen ist. Ewiger Friede heißt universelles Gemeingut. In allen Kulturen wird sein Gedanke der Weltgesellschaft als Eigentümergemeinschaft in Variationen gedacht. In der weltweiten Konkurrenz des Eigennutzes, die in Wirklichkeit nur einigen wenigen Privilegierten dient, droht die alte Sprache von Gemeinschaft, Bescheidenheit, Besonnenheit und Kompromiss unterzugehen.


Wird die "Gesellschaft der Nationen" den Frieden nicht erlangen, wird der Planet zum Friedhof der Menschheit. Wir brauchen eine sinnvolle und langfristige Zielsetzung für die Politik. Sie muss sowohl eine internationale Friedenspolitik als auch eine ökologisch begründete Überlebensstrategie im planetarischen Maßstab enthalten. Gerade jetzt, wo der Terror vor keiner Grenze halt macht ist es dringender denn je, an die Kraft der Vernunft zu glauben, um Kants Projekt nicht aus dem Auge zu verlieren.


Sollen wir wirklich die neoliberale Mär glauben, dass unser Reichtum irgendwann allen gleichmäßig zugutekommt? Ist dieses neoliberale Versprechen nicht längst widerlegt? Kant beharrt auf dem Universalismus der Rechte. Menschenrechte und Menschenwürde sollten irgendwann überall gelten, auf der ganzen Welt. An der Idee des ewigen Friedens müssen wir uns gemeinsam orientieren, wenn wir nicht in einer planetarischen Katastrophe, in Krieg und Terror enden wollen. Ewiger Frieden bedeutet, dass wir die Erde unter all ihren Bewohnern gerecht teilen, heißt also die Erde als universelles Gemeingut.


Wir alle haben allein keine Macht, die Welt zu verändern. Nur wenn sich die Menschheit aus ihrer Lethargie löst, sich befreit und auf die Vernunft besinnt, können die Probleme bewältigt werden. Jeder Mensch auf unserem Planeten müsste die gleichen Rechte haben, nur so wird er auch bereit sein, die gleiche Verantwortung zu tragen. Wir brauchen also vordringlich eine globale, demokratische Ordnung.


Kostenloses Gesamtkonzept als PDF-Buch zum Herunterladen: http://www.weltgemeinschaft.net

Blog: http://www.weltgemeinschaft.net/blog


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