Was können sieben Milliarden Menschen erreichen, wenn sie sich respektieren, sich als Weltgemeinschaft vernetzen, gemeinsam ihre globalen Ziele bestimmen und miteinander kooperieren?
Freiheit ist die Grundlage der Evolution. Nur wenn sich aus einem chaotischen Anfang alles frei entfalten kann, ergibt sich ein tiefer Sinn der evolutionären Schöpfung. Nur wenn intelligentes Leben sich in vernünftiger Weise frei entscheiden kann, hat es die Möglichkeit alle Kräfte voll zu entfalten, um schließlich einen gesunden Geist zu entwickeln. Durch eine unfreie Existenz würde die Vernunft zum Objekt fremden Willens. Knechtschaft würde Ethik und Würde verletzen. Eine solche Existenz wäre ungerecht und sinnlos. Das Leben wäre gezwungen aufzubegehren, weil es sich nur in Freiheit verwirklichen kann. Die Folge wäre der Kampf um Freiheit und das Gegenteil von Frieden.
Eine Gemeinschaft kann die individuelle Freiheit des einzelnen Menschen nur unberührt lassen, wenn dieser mit seiner Freiheit so vernünftig und verantwortungsvoll umgeht, dass er keine anderen Freiheitsrechte verletzt.
Eine Gemeinschaft freier Menschen muss auch jeden gleich behandeln, um gerecht zu sein. Ohne Freiheit und Gerechtigkeit gibt es nur Gewalt und Knechtschaft. Der Freiheits- und Gerechtigkeitssinn hat vermutlich eine lange evolutionäre, aber auch eine revolutionäre Geschichte. Wirkliche Freiheit kann es nur dort geben, wo es keine Herrschaft von Menschen über Menschen gibt.
Frei ist nur, wer über sein Leben, seinen Körper und sein Denken unbeeinflusst selbst entscheiden kann. Dazu bedarf es der bedingungslosen, menschenwürdigen Grundversorgung: Grundeinkommen, Wohnung, Nahrung und Gesundheitsversorgung.
Jede Daseinsordnung muss von allen Beteiligten als gerecht akzeptiert werden, indem sie gefragt wurden und in demokratischer Weise mit entscheiden konnten. Sonst sind sie nicht frei. Auch Menschen in unverschuldeter Not, die sich nicht ausreichend versorgen können, sind nur frei, wenn ein Anspruch auf Hilfe besteht. Sie dürfen nicht auf unwürdige Almosen angewiesen sein.
Möglichkeiten des Internets
Wir erleben derzeit eine rasante technische Entwicklung in der Telekommunikation. Es ist bereits heute mit Hilfe des Internets möglich, eine direkte Demokratie in globalem Maßstab ins Leben zu rufen. Das Internet als soziales Netz zwischen den Menschen und den Völkern hat bereits Ziele der Vereinten Nationen praktisch ohne Zutun von Regierungen befördert. Oftmals geschah dies schneller und mit mehr Macht, als die Diplomaten es vermochten.
Es kann heute Milliarden Menschen direkt miteinander verbinden. Nie zuvor war Völkerverständigung so leicht und alltäglich. Das Internet hat geholfen, Diktaturen zu stürzen. Es informiert, erleichtert den Zugang zu Wissen und Bildung. Ohne moderne Glasfaserkabel und Kommunikationstechnik gäbe es auch die Globalisierung in ihrer heutigen, ökonomischen Form nicht.
Das Internet ist das am weitesten globalisierte Netzwerk der Erde. Wie nie zuvor wird es vereinfacht, dezentral verstreutes Wissen der Menschen zu koordinieren und deren kollektive Intelligenz (Schwarmintelligenz) zu nutzen. Wir können uns und damit unseren Verstand und unsere Vernunft weltweit miteinander vernetzen. Je mehr Menschen zu einem Problem recherchieren, nachdenken, sich austauschen, desto mehr Fakten oder Argumente werden bei einer Entscheidung berücksichtigt.
In seiner Botschaft zum katholischen Weltmedientag 2014 hat auch Papst Franziskus gefordert, dass das Internet nicht nur ein Netz aus Leitungen sein dürfe, sondern auch ein Netz aus Menschen werden müsse. Man solle die Möglichkeiten nutzen, die das Internet bietet, um sich weltweit miteinander zu vernetzen. Er nennt das Internet ein ''Gottesgeschenk''.
Unsere technischen Möglichkeiten erlauben es, mit jedem Menschen zu kommunizieren, jeden einzelnen Menschen auf der Welt über alle wesentlichen, global notwendigen Entscheidungen zu informieren und zeitnah abstimmen zu lassen. Dem Internet wird zu Recht die Möglichkeit zu einer grundlegenden Änderung der politischen Kultur zugeschrieben
Globale Bedrohungen und globales Unrecht verheißen der Menschheit derzeit eine apokalyptische Zukunft. Die Regierungen der Nationen und Völker vertreten auch in der Europäischen Union (EU) oder den Vereinten Nationen (UN) letztlich nur nationale Interessen. Sie konkurrieren wirtschaftlich, sozial und zum Teil auch militärisch. Eine global verfasste Menschheit als Entscheidungsgremium existiert nicht. Niemand begehrt wirksam gegen globales Unrecht auf. Dies kann sich eines Tages in nicht mehr zu kontrollierende Gewalt entladen.
Wenn wir uns den Ressourcen der Erde und den natürlichen Prozessen unserer Umwelt nicht anpassen, werden wir sterben. Es zeichnen sich bereits große Herausforderungen und Krisen ab, die die globale Ordnung oder gar die Menschheit gefährden und für die in dem gegenwärtigen politisch, systemischen Rahmen erkennbar keine Lösung gefunden werden kann. Wir befinden uns nicht erst seit kurzem in einem Kampf ums Überleben, sondern unterliegen permanent der natürlichen Auslese.
Die Mehrheit der Menschen auf unserem Planeten ist ohne sozialen Schutz. Die Verwirklichung des grundlegenden Menschenrechts auf soziale Sicherheit ist für den größten Teil der Weltbevölkerung kaum mehr als ein Traum. Nicht zuletzt sozialistische Staaten haben die Macht und nicht den Menschen im Fokus. Auch die Reichen und Mächtigen sind aber vor den Risiken unserer Zivilisation nicht sicher. Die Schwächen und Probleme der heutigen globalen Gesellschaft zeigen sich in den durch sie bereits verursachten Krisen.
Soziales Unrecht gefährdet den Zusammenhalt der Menschheit. In der bestehenden Ordnung übernimmt niemand Verantwortung für unser aller Leben oder für den Planeten. Niemand kann die globalen Probleme lösen. Die Welt gerät immer mehr aus den Fugen. Die Gestaltung des Lebens beschränkt sich in der Vereinzelung häufig auf Frust und Teilnahmslosigkeit.
Bedroht sind die gesamten Lebensgrundlagen der wachsenden Weltbevölkerung: Böden, Wasser, Lebensräume. Die Wirtschaft soll unsere Umwelt reparieren oder erhalten und sie nicht zerstören. Die Menschen sollen nicht auf wirtschaftliche Tauglichkeit beschränkt sein. Sie sollen sich und ihren Kindern helfen, ihre Neigungen und Talente zu entdecken, zu entwickeln. Ihnen allen soll eine dauerhafte, lebenswerte Zukunft in Würde ermöglicht werden.
Benachteiligung und Diskriminierung beginnen heutzutage mit den ungleichen Chancen bei der Geburt und sind Machtinstrumente, wie beispielsweise auch das Kastensystem in Indien. Armut und Elend sind Symptome einer ungerechten Gesellschaft. Die Rechte auf Leben, Würde, Nahrung und Unterkunft, medizinische Versorgung und Bildung sind dem Menschen angeborene Rechte. Diese dürfen unter keinen Umständen eingeschränkt werden. Dem unbedingten Menschenrecht auf Leben entspricht auch ein bedingungsloses Recht auf notwendiges Einkommen und Grundversorgung. Dies wird den Menschen mit dem Hinweis auf ihre Verpflichtung zur nicht immer möglichen Selbstversorgung größtenteils vorenthalten.
Warum gehören natürliche Ressourcen und riesige, nicht selbst erarbeitete Vermögen einzelnen Personen? Warum gibt es neben unermesslichem Reichtum, unbegreifliche Armut und hungernde Kinder? Viele Millionen Kinder leiden permanent an Hunger und sterben schließlich daran.
Wir sehen heute deutlich die Folgen der weltweiten Staatsverschuldung. Wir leben mit den Wirkungen des Wachstums in der Konsumgesellschaft, mit multinationalen Konzernen. Aber was bedeutet Wachstum für uns, für unsere Umwelt und für die Zukunft unserer Kinder? Ist dies der Wohlstand, der uns allen versprochen wurde?
Warum sind Schulen und Universitäten nicht darauf ausgerichtet die Tugenden und Talente des Menschen zu fördern, sondern vor allem ihre wirtschaftliche Verwendungsmöglichkeit zu stärken? Warum warten wir tatenlos auf die katastrophalen Folgen einer Klimakatastrophe? Warum wissen wir nicht mehr, was wir in den industriell gefertigten Lebensmitteln zu uns nehmen?
Warum müssen viele von uns fürchten, dass alles was wir tun, ausgespäht und kontrolliert wird? Warum sind einige wenige Menschen - oft auch ohne ihr Zutun - enorm reich und werden immer reicher? Warum sind sehr viele andere Menschen trotz hoher Arbeitsbelastung oder Leistungsbereitschaft sehr arm und ohne Perspektive? Warum wurden sozialistische Ideale unterdrückt und der Macht geopfert?
Wir alle haben allein keine Macht, die Welt zu verändern. Nur wenn sich die Menschheit aus ihrer Lethargie löst, sich befreit und auf die Vernunft besinnt, können die Probleme bewältigt werden. Jeder Mensch auf unserem Planeten müsste die gleichen Rechte haben, nur so wird er auch bereit sein, die gleiche Verantwortung zu tragen. Wir brauchen also vordringlich eine globale, demokratische Ordnung.
Alles wird vergeblich sein, wenn der Mensch von Natur aus schlecht ist: egoistisch, gewalttätig, gierig und machthungrig. Egoisten sind wie hilflose Kinder. Sie müssen lernen, müssen zur Vernunft kommen. Es ist wohl nicht alles gut, was im Menschen steckt, aber auch nicht alles schlecht. Beides ist möglich, nichts zwangsläufig. Der Mensch kann sich auch entwickeln.
Falls der Mensch wirklich schlecht sein sollte, dann muss man ihn beherrschen, wie ein wildes Tier dressieren und einsperren. Dann stellt sich lediglich die Frage danach wer Dompteur spielt. Aber wenn der Mensch ein lebendiges Wesen ist, das flexibel auf seine Umgebung reagiert, dann könnte auch ein System funktionieren, das auf Freiheit und Verantwortung des Einzelnen für sich selbst, beruht.
Die Hoffnung ist die Vernunft und die Verantwortung. Wenn die Lebensumstände den Menschen in der Vergangenheit wohl unstrittig verändern konnten, dann ist der Mensch nicht festgelegt, dann besteht Hoffnung. Hoffnung auf den Wandel, auf die Befreiung von politischem und sozialem Unrecht sowie auf eine gerechte, neue Welt.
Wenn der Mensch bei seiner Geburt die Erde inklusive ihrer Schätze vergeben und verteilt vorfindet, kann er dies nicht als gerecht empfinden. Die ganze Erde ist als Erbteil der gesamten, sich erneuernden Menschheit anzusehen. Der Verbrauch der Ressourcen und der Schutz der natürlichen Umwelt orientiert sich nicht an dem Recht der nachfolgenden Generationen auf nachhaltigen Umgang mit den Grundlagen auch ihres Lebens.
Das Gemeinwohl bringt auch dem Egoisten den größten Ertrag. Wenn es um Glück und Zufriedenheit oder den Sinn des Lebens geht, sind Macht und Reichtum ohnehin eine schlechte Wahl. Nur in der mitfühlenden Interaktion können wir gemeinsam mit anderen Menschen unser Glück finden. Dies würde letztlich auch jedem Leben seinen Sinn geben.
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