
Der hundert Jahre alte Futurist und Architekt Jacque Fresco will Geld und Besitztum abschaffen. Seiner Meinung nach kann durch den Wechsel zu einer ressourcenbasierten Wirtschaft alle Arbeit von Robotern übernommen werden (sogar das Produzieren und Reparieren anderer Roboter). Wir müssen uns eine Welt vorstellen, in der man sich nach Lust und Laune jedes Gut ausleihen kann, ohne jemals eins zu besitzen. Alle Unternehmen sollen so funktionieren—egal ob es dabei um Lebensmittel, neue Technologien, Benzin oder Alkohol geht. Fresco möchte, dass alles kostenlos ist und uns eines Tages von Robotern, Software und Automatisierung zur Verfügung gestellt wird.
Er glaubt, dass die weltweiten Rohstoffe ausreichen, um die gesamte Menschheit um ein Vielfaches zu versorgen. Fresco setzt sich für ein System ein, in dem alle frei und gleichberechtigt sind. Er befürwortet offene Grenzen in einer Welt, die sich immer weiter vernetzt und in der Ländergrenzen verschmelzen. Frescos Vision bietet einen neuen Ansatz, um allen Menschen Gleichberechtigung und Wohlstand zu ermöglichen. Wenn wir nicht die Übersicht über alle planetarischen Ressourcen behalten und den Planeten als ein synergetisches Ganzes verstehen, schränken wir unsere Fähigkeiten ein. Bedauerlicherweise ist die Welt heute durch profitorientierten Konkurrenzkampf, nationalistische Selbstidentifikation geteilt.
Die Erde sollte als ein unteilbares Ganzes angesehen werden, als ein lebendiger Organismus, auf dem sich unzählige Lebensformen tummeln, die alle zusammen in einer großen Gemeinschaft leben
In einer solchen Welt müssten die Ressourcen des Planeten und der Nachlass vorheriger Generationen im Grundsatz allen Menschen gemeinsam zustehen, weil niemand Verdienst daran erworben hat. Aus dem Gemeingut der Menschheit, welches uns allen gemeinsam gehören würde, könnten wir öffentliche Ausgaben steuerfrei finanzieren. Steuerfreiheit ist keine Utopie, sondern eine konkrete Möglichkeit. Ausgangspunkt jeglicher Überlegungen zur Neuorientierung muss unser Planet, die Erde sein.. Ist es richtig, dass einzelnen Menschen Teile unseres Planeten gehören und wenn ja, wer verteilt mit welchem Recht den Planeten und an wen? Wem gehört die Antarktis und die dortigen Bodenschätze? Der Grund und Boden sowie die ''Schätze des Bodens'' sind Grundlagen des Lebens aller Menschen und im Grunde ein Geschenk an die Menschheit als Ganzes. Sie sind derzeit jedoch größtenteils Privateigentum und damit nicht mehr für die Allgemeinheit verfügbar sowie durch übermäßige Ausbeutung und Vergiftung massiv bedroht.
Seit es mächtige Herrscher auf unserem Planeten gibt, wird willkürlich Land an deren Vasallen verteilt, kommen immer weniger Menschen in den Genuss dieses Geschenks. Dies gilt auch für Reichtum oder Gewalt. Naturschutz und Wirtschaft dürfen nicht mehr Gegensätze darstellen. Boden ist nicht durch menschliche Leistung entstanden und auch nicht vermehrbar. Das Naturgut Boden ist das bedeutendste Monopolgut. Aufgrund dieser Erkenntnis hat es immer wieder Reformbewegungen gegeben, die zu Recht das gleiche Anrecht aller Menschen am Boden reklamierten. Diese natürlichen Ressourcen sollten daher der Weltgemeinschaft insgesamt gehören (Gemeingut). Dies sind vor allem der Boden, das Wasser und die Bodenschätze.
Leben muss aber auf der Erde auch der, der aus der Nutzung der natürlichen Ressourcen keinen geldwerten Vorteil zieht. Schließlich haben auch diejenigen ein selbstverständliches Daseinsrecht, die zur Ressourcennutzung gar nicht in der Lage sind. Sie alle müssen befürchten, durch die ökonomisch Tüchtigen an den Rand der Gesellschaft gedrängt zu werden. Deshalb darf eine Bodenreform an dieser Stelle nicht stehen bleiben. An Stelle von Steuern müssten die Inhaber der Nutzungsrechte die ökonomischen Vorteile, die in den Schürfrechten oder im Pachtzins ihren Ausdruck finden, an die Gemeinschaft abführen. Dann neidet niemand mehr dem anderen seinen Besitz.
Zum Gemeingut sollte auch das Vermächtnis der vorherigen Generationen gehören. Kleinere Beträge, die nach heutigem Recht ohnehin steuerfrei bleiben, sollten auch zukünftig Privatsache sein. Grund und Boden wäre ohnehin zum Gemeingut zu zählen und könnte nicht vererbt werden. Das Wohnrecht bliebe hiervon allerdings unberührt.
Auch der Nachlass vorheriger Generationen muss im Grundsatz allen Menschen gemeinsam zustehen, weil niemand Verdienst daran erworben hat. Noch nie waren die Privatvermögen so groß wie heute. So wie das Vermögen wird auch das Erben extrem ungerecht verteilt sein. Die eine Hälfte der Menschen wird voraussichtlich gar nichts erben. Der Anteil der Reichen, die ihr Vermögen schon selbst geerbt haben, ist jedoch besonders groß.
So wie das Vermögen wird auch das Erben extrem ungerecht verteilt sein. Die eine Hälfte der Menschen wird voraussichtlich gar nichts erben. Der Anteil der Reichen, die ihr Vermögen schon selbst geerbt haben, ist jedoch besonders groß. Durch eine weltweite Änderung der Erbschaftsregelungen stünden ohne Enteignungen genügend Ressourcen für eine Neuorientierung zur Verfügung.
Florenz war im 15. Jahrhundert das Zentrum des Handels und des Finanzwesens. Mächtige Familien beherrschten die Metropole, häuften Reichtümer an. Heute ist vom einstigen Glanz nur noch das architektonische und kulturelle Erbe übrig, das jedes Jahr Millionen Besucher anzieht. Doch noch etwas hatte Bestand: Die reichsten Familien von Florenz sind heute noch die gleichen, wie vor 600 Jahren.
Die Wirtschaft kann in Zukunft überwiegend gemeinschaftlich organisiert werden. Wenn die bisher in Privatbesitz befindlichen Produktionsstätten als Nachlass in Gemeinschaftsbesitz übergegangen sind, werden sie in Bürgergesellschaften umgewandelt.
Während derzeit ein Teil der Gesellschaft ohne eigene Anstrengung zunehmend ererbten Wohlstand genießt, geht der andere Teil leer aus. So wird die Spaltung der Gesellschaft zementiert. Dabei schaffen es nicht die Besten nach oben, sondern die mit den reichsten Eltern. Milliardenerben und Familiendynastien würden ohne Erbschaft der Vergangenheit angehören. Innerhalb weniger Generationen könnten große Vermögen und der Grund und Boden dem Gemeinwohl dienen.
Dies Vermögen müsste dann aber auch tatsächlich gemeinsam, demokratisch verwaltet werden.
Die Begründung für die leistungslose Übertragung von Vermögenswerten an Familienangehörige kann nicht überzeugen. Die Erblasser wollen gefühlsmäßig ihre Nachfahren bedenken. Sie sind auch die Einzigen, denen man ein moralisches Recht, Verfügungen für ihr Vermögen zu treffen, nur schwer absprechen kann. Deshalb sollte ihnen zugestanden werden, innerhalb von Höchstbeträgen Vorsorge für ihre direkten Nachfahren zu treffen.
Die Erben jedoch haben keine Legitimation, aus der sie besondere, moralische Rechte ableiten können. Zur eigenen Geburt haben sie selbst nichts beigetragen. Nicht selten erweisen sich Erben als ungeeignet, die Erwartungen der Erblasser zu erfüllen oder der Zuwendung moralisch gerecht zu werden.
Eine tätige Nachfolge im Familienbetrieb ist auch ohne Eigentumsübertragung sicher eine bessere Regelung für eine sinnvolle Übergabe eines Lebenswerkes. Hier muss sich der Nachfolger bereits im Voraus bewähren. Auch für die Entwicklung des eigenen Selbst ist schon die Aussicht auf ein großes Erbe oft hinderlich. Der drohende Verlust von Arbeitsplätzen ist ein Scheinargument. Wenn die Unternehmensanteile an die Gemeinschaft fallen, kann jeder Manager das Unternehmen weiterführen. Kleine Unternehmen unterhalb der Freibeträge können weiter an Erben übertragen werden. Die Zeiten multinationaler Konzerne in privater Hand wären jedoch begrenzt.
Wenn die Einnahmen aus dem Gemeingut die Steuern ersetzen, ist eine Begrenzung der Einkommen und der Vermögen sicher zu stellen. Dies geschieht am Besten durch gesetzliche Bandbreiten und obligatorische Abschöpfung von Nachlässen oberhalb festzulegender Obergrenzen. Jeder Nachlass, jede Nutzung, jeder Nießbrauch oder jeder Verbrauch von Gemeingut ist abzurechnen. Die Einnahmen aus dem Gemeingut stehen aus Gründen der Chancengleichheit anteilig allen Menschen zu. Sie können vorrangig vor Steuern zur Finanzierung der Infrastruktur und der Grundversorgung dienen. Diese Einnahmen sollen entsprechend der Bevölkerungszahl der kommunalen Basis zufließen. Diese führen einen festen Prozentsatz ihrer Einnahmen (z. B. der Zehnte) an die nächst höhere Ebene ab. Alle anderen unteren Ebenen verfahren ebenso. Die Einnahmen aus dem Gemeingut bilden so anstatt der Steuern den Grundstock der öffentlichen Mittel. Aus diesen Mitteln ist zusammen mit möglicherweise zusätzlich notwendigen Verbrauchsabgaben zunächst die existenzielle Grundsicherung sicherzustellen. Dies geschieht in Form eines bedingungslosen Grundeinkommens und einer staatlich garantierten Grundversorgung. Die Kürzung, Aussetzung oder Streichung von Finanzzuweisungen können aber auch als Instrumente zur Durchsetzung von Mehrheitsentscheidungen der Menschheit dienen. Gewalttätige Auseinandersetzungen wären unnötig, könnten verboten und geächtet werden.
Die Wirtschaft kann vor allem durch Gemeinschaftsunternehmen, sogenannten Bürgergesellschaften (BG), und kleineren Privatunternehmen organisiert werden. Diese BG's sind dem Gemeinwohl verpflichtet. Ihnen obliegt vor allem die Grundversorgung der Menschen innerhalb der Gemeinschaften. Träger sind die Gemeinschaften, die die Aufsichtsräte wählen. Diese wählen und kontrollieren zusammen mit den Belegschaften die Vorstände.
Zinsen spielen in unserer Wirtschaft eine entscheidende Rolle. In jeder Preiskalkulation finden sich gezahlte, noch zu zahlende oder entgangene Zinsen. Sie gehen in die Preise ein und sind vom Verbraucher zu zahlen. Ein anschauliches und beeindruckendes Beispiel hierfür ist die Berechnung einer Wohnungsmiete. Hier sind die Zinsen der mit Abstand größte Anteil, egal ob der Vermieter verschuldet ist oder nicht. Der Wertverfall und die Instandhaltungskosten spielen kaum eine Rolle. Die Spekulation treibt Mieten und Preise zusätzlich.
Die weitgehende Freihaltung des Produktionsprozesses von Zinsen, Steuern und Abgaben erhöht die Rentabilität des Faktors Arbeit sowie die Produktivität der Gesamtwirtschaft und senkt insgesamt die Preise. Die Spekulanten auf den internationalen Finanzmärkten könnten keine rentierlichen Finanzvermögen mehr ansammeln, wodurch der Spekulation der Nährboden entzogen wäre. Kreditfinanzierte Spekulation ist nicht möglich, wenn nur öffentliche oder produktive Geldanlagen steuerlich begünstigt wären. Vor allem die Banken verdienen bisher an den Zinsen, aber auch an der Spekulation.
Das Recht auf eine angemessene Wohnung sollte zur Grundversorgung jedes Menschen gehören. Dies wäre vor dem Hintergrund öffentlichen Eigentums an Grund und Boden sowie zinsloser, öffentlicher Kredite auch kein Problem. Wohnimmobilien sollten nicht vererbt oder verschenkt werden können. Sie sind nach dem Tod des Eigentümers als Grundversorgung in Gemeineigentum zu überführen. Es kann jedoch aus dem Wohneigentum ein Wohnrecht separiert und vererbt, aber nicht veräußert werden. Vor allem der Spekulation mit Wohneigentum ist so ein Riegel vorzuschieben.
Langfristig würde durch vorstehende Reformen eine völlig neue Ausrichtung der wirtschaftlichen Aktivitäten einsetzen. Die zins- und steuerinduzierten Kosten in den Preisen gingen deutlich zurück. Angesichts der Preisstabilität und des fehlenden Zwangs zur Kapitalverzinsung ist auch bei sinkendem Bevölkerungswachstum eine bedarfsdeckende Gleichgewichtswirtschaft möglich.
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