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Fragen und Antworten

 

Wie wird sich die Struktur der Weltgemeinschaft am Ende vermutlich herausbilden?

 

Die Weltgemeinschaft wird am Ende wahrscheinlich aus den Erdteilgemeinschaften Europa mit Russland, Afrika, Nord- mit Mittelamerika, Südamerika, Australien mit Ozeanien, Westasien mit der Türkei und Indien sowie Ostasien mit China bestehen. Die meisten Menschen werden in Ostasien leben. Die größten nationalen Gemeinschaften werden China und Indien sein.

 

Die Repräsentanten der Weltgemeinschaft werden voraussichtlich ihren Sitz in einem der ärmsten Länder der Erde nehmen, um ein Signal der Hoffnung und des Vertrauens zu setzen. Es gibt auch keine Regierung und keinen Präsidenten, sondern nur einzelne Verwaltungsbereiche, die über die ganze Welt verteilt sind.

 

Die etwa 100 bis 200 Mitglieder der von den Erdteilgemeinschaften gewählten Abordnungen, die Legislative der Weltgemeinschaft, wählt sich auch keine(n) Vorsitzende(n). Es gäbe also keinen ''Weltpräsidenten''. Die Geschäfte führt ein nur mit administrativen Aufgaben betrautes Sekretariat. Jedes gewählte Mitglied kann unter Angabe eines wichtigen Grundes neben den regulären Sitzungen eine außerordentliche Sitzung beantragen.

 

 

Hätte Indien in einer solchen Weltgemeinschaft mehr Einfluss auf die Weltpolitik als die USA?

 

Einfluss auf die Weltpolitik hätte jeder Mensch gleichermaßen. Damit hätten mehr als 1 Mrd. Inder bei Abstimmungen mehr Gewicht als 250 Mio. Amerikaner. Die Menschen oder in legislative Gremien gewählten Vertreter Indiens oder der USA wären jedoch keine nationalen Interessenvertreter, sondern unabhängige Persönlichkeiten, die allein dem Gemeinwohl verpflichtet sind. Sie bilden keine nationale Fraktion und stimmen nicht einheitlich ab.

 

Außerdem ist es jedem Vertreter Indiens und jedem Vertreter der USA in seiner Erdteilgemeinschaft unbenommen andere Nationalitäten als Abgeordnete in die Legislative der Weltgemeinschaft zu wählen.


 

Welche Zukunft hätten Zwergstaaten in einer Weltgemeinschaft?

 

Die Menschen, die in Zwergstaaten leben, müssen sich entscheiden, ob sie eine eigene nationale Gemeinschaft bilden oder Mitglied einer größeren benachbarten Gemeinschaft werden wollen. Es gäbe für beide Varianten sicher Vor- und Nachteile. Die Entscheidung müssen die Menschen selbst treffen. Vorstellbar wäre auch die Herauslösung von Regionen aus einer nationalen Gemeinschaft wie z. B. Katalonien aus der nationalen Gemeinschaft Spaniens, Schottland aus dem Vereinigten Königreich Großbritannien, Kurdistan aus der Türkei, Syrien und dem Irak oder des Baskenlandes aus Frankreich und Spanien. Die Menschen entscheiden.


 

Wie kann es in Europa weitergehen?

 

Die Europäische Union wird vermutlich schon im Zuge der Eurokrise neu geordnet. Entweder werden die Nationalstaaten der Euro-Zone auf wesentliche Kompetenzen in den Bereichen Wirtschaft und Finanzen verzichten oder der Euro hat keine Zukunft. Damit er nicht zum Spaltpilz wird, muss die Euro-Zone aufgelöst oder in Abhängigkeit der Produktivität und des Exportdefizits eine Importabgabe bei Einfuhren aus produktiveren Staaten innerhalb des gemeinsamen Währungsgebietes und Staaten außerhalb der Euro-Zone eingeführt werden. Im Ergebnis würden sich die inländischen Preise in den unproduktiven Staaten erhöhen, solange sie ihre Produktivität nicht angeglichen haben.

 

Deutschland würde weniger Waren exportieren können und zunächst in eine Rezession stürzen und die Belastung der im Export tätigen Arbeitskräfte abbauen. Der für Europa im Grunde schädliche Handelsüberschuss und zugleich der Anstieg der Verschuldung der Importländer würde beseitigt. Die Bürger von unproduktiven Staaten müssten vermehrt die eigenen Produkte oder Importwaren zu höheren Preisen konsumieren. Sie könnten nicht mehr letztlich zulasten produktiverer Volkswirtschaften von deren preiswerten Angeboten profitieren.

 

Durch die Bildung der Europäischen Gemeinschaft und die Eingliederung Europas in die Weltgemeinschaft würden diese Probleme gegenstandslos. Allerdings müsste bei Einführung einer gemeinsamen Währung in der Weltgemeinschaft ebenfalls ein Ausgleich durch Importabgaben vorgesehen werden.


 

Wird es weiter Ausspähung, Terror und Kriege geben?

 

Kriege, Geheimdienste, Terrorismus und staatliche Ausspähung privater Daten wird es nicht mehr geben. Waffen dienen nicht dem Gemeinwohl und werden nicht mehr produziert. Im Gegenteil: Sie werden systematisch vernichtet.

 

Die Gemeinschaften würden zum Wohle Aller kooperieren. Sowohl von den unteren, als auch von den höheren Ebenen werden die Gemeinschaften demokratisch kontrolliert. Sie können notfalls aufgrund des globalen Finanzausgleichs durch Entzug finanzieller Mittel diszipliniert werden.

 

Terroristen würden sich außerhalb der Gruppen und Gemeinschaften organisieren müssen und hätten keine Waffen, keine Unterstützung, keinen Einfluss und keine Zukunft.


 

Können totalitäre Systeme friedlich reformiert werden?

 

Wenn auf der ganzen Welt eine neue Zeit anbricht, wird auch ein Diktator keine Macht mehr über seine Polizei, seine Armee und sein Volk haben. Er wird keine Gewalt gegen das eigene Volk einsetzen können, weil er dann allein steht, das eigene Leben riskiert und die ganze Welt gegen sich aufbringt.


 

Wird es in der Weltgemeinschaft weiter Armut geben?

 

Armut wird es in der Weltgemeinschaft nicht mehr geben, weil das Gemeingut, die Grundversorgung und das bedingungslose Grundeinkommen dies verhindern. Alle Reichen werden ärmer und alle Armen reicher.


 

Wird es weiter undemokratischen Einfluss durch unermesslichen Reichtum und private multinationale Konzerne geben?

 

Unermesslichen Reichtum und private multinationale Konzerne wird es nicht mehr geben. Die natürlichen Ressourcen und Bodenschätze gehören allen Menschen gemeinsam. Einkommen und Erbschaften sind begrenzt. Unbegrenztes Wachstum in einer zinslosen, kooperativen Wirtschaft ist nicht mehr notwendig und auch nicht möglich.


 

Wird es noch Grenzen, Grenzanlagen, Asylanten und Flüchtlinge geben?

 

Kriege, Despoten, Grenzanlagen oder -übergänge, Flüchtlinge und Asylanten wird es nicht mehr geben. In den Lebensbedingungen gibt es keine großen Unterschiede mehr. Jeder kann sein unmittelbares Umfeld und seine Daseinsordnung mitbestimmen sowie sich an jedem beliebigen Ort niederlassen. Wenn jemand seinen Wohnsitz - auch über nationale Grenzen hinweg - verlegen will, muss er sich nach dem Umzug nur in einer neuen, aufnahmefähigen Basisgemeinschaft anmelden.

 

Wenn eine Basisgemeinschaft für Zureisende wegen hoher Attraktivität übervölkert ist, kann und muss sie die Anzahl ihrer Zugänge begrenzen. Zugereiste ohne gültige Anmeldung würden außerhalb ihrer heimischen Gemeinschaft keine Grundversorgung und keine Grundsicherung erhalten können.


 

Würde der Wegfall der Grenzanlagen den Migrationsdruck auf Europa verstärken?

 

Der Migrationsdruck auf Europa würde schlagartig nachlassen, weil sich die Perspektiven der Menschen in den ärmeren Regionen der Welt verbessern würden. Kriege würden beendet. Es bestünde für Europa eher die Gefahr eines Exodus, weil die Migranten in großer Zahl in die Heimat zurückkehren würden. Lediglich das Produktivitäts- und Preisgefälle könnte Migranten noch zum Verlassen ihrer Heimat veranlassen. Sie hätten es aber selbst in der Hand, stattdessen an einer Änderung ihrer Situation und dem Bau neuer Wohnungen mitzuwirken.


 

Wird es noch Verwaltungswillkür und Korruption geben?

 

Verwaltungswillkür und Korruption wird es nicht mehr geben. Jeder wählt indirekt die Verwaltungsleiter(innen) mit. Jeder kann Missstände in der Verwaltung anprangern und durch Anträge Veränderungen bewirken.


 

Wird es weiter Währungs- und Finanzkrisen geben?

 

Währungskrisen und Finanzierungsprobleme wird es nicht mehr geben. Es gibt keinen Zins mehr. Ein öffentliches Bankwesen sorgt für eine ausreichende Finanzausstattung der Gemeinschaften und der Wirtschaft. Verschuldung wird an der Leistung orientiert und die Rückzahlung kontrolliert.


 

Wie wird dem Sicherheitsbedürfnis der Bürger Rechnung getragen?

 

Es gibt keine Waffen. Konflikte müssen demokratisch entschieden werden. Notfalls kann den Gemeinschaften der Geldhahn zugedreht werden.

 

Solange es Außenseiter gibt, muss jedoch eine gemeinsame militärische Abwehrtruppe vorgehalten werden.


 

Können die Gemeinschaften wie die Sozialisten und Kommunisten an der Natur des Menschen scheitern?

 

Das Scheitern sozialistischer oder kommunistischer Systeme lag nicht an den Menschen und ihrer Natur, sondern an dem Missbrauch von Macht und dem Verlust der Freiheit. Es hat streng genommen nie eine sozialistische oder kommunistische Gesellschaft auf Erden gegeben. Sie wurden nur so genannt. Die Ideologie wurde missbraucht. Ein Missbrauch ist in dem vorgeschlagenen Modell ohne Machtoptionen nicht möglich. Es gibt keine Einheitsparteien und Politbüros, die dem Volk das Leben vorschreiben und mit der Einschränkung der Freiheitsrechte auch die Motivation vernichten.

 

In den Gemeinschaften bleibt das Volk der oberste Souverän mit kooperativer, am Gemeinwohl orientierter Lebensenergie.


 

Ist der Kapitalismus keine wirtschaftliche Erfolgsstory?

 

Die beispiellose Steigerung der Effektivität in der kapitalistischen Gesellschaft ist unbestritten. Es ist aber keine Erfolgsstory, sondern ein Strohfeuer ohne Nachhaltigkeit auf Kosten der Zukunft. Der Kapitalismus kennt kein Maß und keine soziale Moral. Das Gemeinwohl kann sich nicht auf dem Egoismus gründen.


 

Ist direkte Demokratie überhaupt möglich?

 

Direkte Demokratie wird von denen praktiziert, die Position zu den zur Abstimmung stehenden Fragen beziehen wollen. Vielen Menschen wird es im Alltag an Spezialwissen und vor allem anfangs vielleicht an Interesse fehlen. Sie sind nicht bereit, zu jeder Detailfrage in unserer hochkomplexen Gesellschaft eine Position zu beziehen. Dies geht aber auch den meisten gewählten Abgeordneten in einer repräsentativen Demokratie so. Wichtig ist nur die Möglichkeit der Information und Einflussnahme. Das Gestaltungsinteresse der Menschen wird im Zeitablauf wachsen.


 

Können Wahlen im Internet manipuliert werden?

 

Es wird immer Sicherheitsbedenken gegen Internetanwendungen geben. Deshalb soll aber nicht die Idee an sich verworfen, sondern noch intensiver als bisher an einer Reduzierung der Missbrauchsanfälligkeit gearbeitet werden. Dabei sollte nicht vergessen werden, dass weder die herkömmliche manuelle, noch die elektronische Wahl einen totalen Schutz vor Wahlfälschungen bieten können. Ähnlich wie z.B. beim Online-Banking soll deshalb eine Risiko-Nutzen-Abwägung getroffen werden. Durch die Entwicklung entsprechender Sicherheitsstandards wird diese vielleicht schon in naher Zukunft zugunsten einer elektronisch unterstützten Wahl ausfallen.


 

Kann das ganze Volk bei allem mit entscheiden, ohne Chaos und Blockade zu verursachen?

 

Vielfach wird geglaubt, wenn jede einzelne Person Anträge stellen und Gesetzentwürfe direkt mitgestalten dürfte, wäre das viel zu chaotisch, unübersichtlich und langwierig. Ganz im Gegenteil: Erst die Möglichkeit zu individueller Mitgestaltung erfüllt eine zentrale Voraussetzung für einen transparenten und demokratischen Diskurs bei der Entwicklung von Gesetzentwürfen! Heute hingegen ist der Weg zum Gesetzentwurf aufgrund intransparenter Verhandlungen zwischen verschiedenen Parteien, Bürokraten(innen) und Lobbyistengruppen sehr langwierig,

unübersichtlich und schwer nachvollziehbar.

 

Wenn Einzelne, aus welchen Gründen auch immer, ständig unsinnige Anträge stellen, werden diese Initiativen schon in der Basisgruppe nicht die notwendigen Unterstützer finden, um sie überhaupt zur Abstimmung stellen zu können.


 

Kann das ganze Volk bessere Entscheidungen treffen, als wenige gewählte Repräsentanten(innen)?

 

Niemand kann garantieren, dass Menschen in Sachfragen wirklich die Entscheidungen treffen, welche am besten für sie selbst und andere sind. Dieses Argument zielt im Grunde gegen die Idee der Demokratie an sich - egal ob in einer mehr direkten oder mehr repräsentativen Ausformung. Es kann auch niemand garantieren, dass die Menschen kompetente Repräsentanten(innen) wählen. Viele Menschen werden jedoch weniger Fehlentscheidungen treffen als einzelne oder wenige (Schwarmintelligenz).

 

Die Alternative können ja nur autokratische Herrschaftsformen sein, in denen ein Einzelner oder eine einzelne Gruppe die Macht ausüben.


 

Wie können in einer direkten Demokratie Kompromisse ausgehandelt werden?

 

In einer direkten Internetdemokratie sind zwar viele unterschiedliche (und auch durchaus gegensätzliche) Meinungen vertreten. Oftmals werden lange und schwierige Verhandlungen bis zu einem mehrheitlichen gesellschaftlichen Kompromiss notwendig sein. Dies kann durch Begrenzung der Größe der Internetforen zu einem effizienten Aushandlungsprozess auf Ebene der einzelnen Gruppen und Gemeinschaften geformt werden. Außerdem geht es in erster Linie um die Entscheidung der demokratischen Mehrheit. Erst in zweiter Linie wird es um einen möglichst breiten Konsens gehen. So wird es weniger "faule Kompromisse" geben.

 

Eine Änderung des zur Abstimmung stehenden Antrages ist immer möglich, indem zunächst der vorliegende Antrag abgelehnt und zugleich über den Kompromiss abgestimmt wird.


 

Werden die politischen Parteien abgeschafft?

 

Die Parteien werden keineswegs abgeschafft. Sie haben nur kein "Monopol" mehr und sind gezwungen sich über ihre Mitglieder in den Gruppen und Gemeinschaften einzubringen. Jeder Mensch kann sich weiterhin mit anderen, gleich gesinnten Menschen zusammentun und politisch aktiv werden. Durch die direkt-demokratische Alternative entsteht ein Wettbewerb, der die zur Wahl stehenden Repräsentanten(innen) noch mehr fordert. Sie müssen ihre Politik den sachkundigen Wählern(innen) ohne allgemeine Werbung überzeugend präsentieren. Parteien können sich mit ihrer Meinung an die Spitze von Bewegungen setzen. Dazu kommt ein sanfter Druck auf die Parteien, ihre innerparteilichen Strukturen transparenter und basisfreundlicher zu gestalten.


 

Wie soll das bedingungslose Grundeinkommen durch eine Verbrauchsumlage finanziert werden?

 

Das bedingungslose Grundeinkommen ist gesondert über eine Verbrauchsumlage zu finanzieren, deren Höhe zunächst auf 50% des Durchschnittsverbrauchs begrenzt wird. Zuvor wurden die Preise durch Zinsfreiheit und Wegfall von Abgaben und Steuern deutlich gesenkt.

 

Diese Umlage wird dann als - bei Kindern nach Alter gestaffelte - Kopfprämie, an alle Menschen in Form des bedingungslosen Grundeinkommens zurückgezahlt. Familien werden mit Einzelpersonen insofern gleichgestellt, dass nicht aus einem Einkommen mehrere Personen ihren Unterhalt bestreiten müssen.

 

Defizite zum Existenzminimum werden in der Weltgemeinschaft durch Verrechnung mit den Erträgen aus dem Gemeingut ausgeglichen.


 

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